Pandemie – ein Rückblick

Es wird alles besser

Die Feigheit der Regierenden

Ich bin pandemiemüde. Viele Menschen sind pandemiemüde. In den letzten Monaten habe ich inständig auf einen harten Lockdown gesetzt, in der Hoffnung, dass dies der Auftakt zu einer Normalisierung der Lebensverhältnisse sein möge. Diese Hoffnung hat die Schar der deutschen Provinzfürsten regelmäßig durchkreuzt. Stattdessen hat man die Bevölkerung mit einer endlosen Abfolge zielloser und halbherziger Maßnahmen zermürbt. Kaum jemand hatte noch einen Überblick über die geltenden Regeln.  Irgendwann wird man in Berlin einmal ein Denkmal für die Opfer des Föderalismus errichten. Vielleicht waren die Regierenden auch einfach feige und haben vor den Lobbys gekuscht. Möglicherweise waren sie darüber hinaus auch vom Protest der Straße eingeschüchtert. Als die Querdenker-Bewegung mit der Aktion „#allesdichtmachen“ zu ihrem letzten großen Schlag ausholte, hat das Polit-Establishment mit Anbiederung reagiert, zumal der Schuss an den Regierenden vorbeiging und stattdessen bei den Betroffenen und Gefährdeten einschlug.  Die Bereitschaft der Bevölkerung, harte, ernsthafte Maßnahmen zu unterstützen, haben Regierung und Behörden sicher unterschätzt.

Ihre Tollität Obrigkeit

Eineinviertel Jahr lang habe ich mich tapfer in Selbstisolation begeben, denn ich habe ernste Gründe dafür; darüber hinaus habe ich, ausgehend von der Erkenntnis, dass die Pandemiebekämpfung nicht gelingen kann, wenn jeder seine eigenen Regeln definiert, auch unsinnige Vorschriften befolgt. In der Kölner Fußgängerzone habe ich Maske getragen, selbst wenn dort auf zig Meter Abstand niemand war. Ich habe mich nicht eingemischt

, wenn auf der fast menschenleeren Straße Passanten, die keine Maske trugen, von Polizei und Ordnungsamt angegangen wurden. Am Rheinufer jedoch, wo immer ein frisches Lüftchen weht, habe ich die Maskenvorschrift meistens missachtet, so wie fast alle Spaziergänger. Ich denke, hier hatte das auch nichts mit der Eindämmung der Pandemie zu tun; wenn ich versuche, mir zu erklären, warum am Rhein und in den Grünanlagen ein Maskengebot erlassen wurde, fällt mir nichts ein, außer dass vielleicht die als inkompetent und dysfunktional verschriene Kölner Obrigkeit dem Bürger einmal zeigen wollte, wo der Hammer hängt.

Hurra, ich bin geimpft

Jetzt bin ich geimpft. AstraZeneca. Das heißt, ich muss viele Wochen bis zur zweiten Impfung warten. Von mir aus könnte man jetzt eigentlich vieles lockern, denn mein Risiko hat sich verringert. Aber ich habe gelernt, dass man nicht nur die eigene individuelle Situation und das eigene Befinden als Maßstab nehmen darf. Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben wir abverlangt, dass sie, trotz eines geringen Risikos für sich selbst, die Regeln zur Pandemiebegrenzung einhalten. Das gilt jetzt auch für mich. Trotzdem freue ich mich darauf, wieder Körperkontakt zu haben. 😉 Ich möchte ins Sportstudio gehen, Volkshochschulkurse besuchen und Opernvorstellungen genießen. Wieder ins benachbarte Belgien fahren, um gute Lebensmittel zu kaufen und zivilisiert essen zu gehen. Shoppen gehen, und wenn es auch nur um ein paar Elektronikartikel und Ersatzteile geht, und mich dabei von dem Verkaufspersonal beraten lassen. Und natürlich mit Freunden ausgehen.

Der Querdenker ist ein Mitmensch

Für die Impfverweigerer bitte ich um Nachsicht. Man sollte für sie keine Nachteile konstruieren und sie nicht künstlich aus der Gesellschaft ausschließen. Ich wünsche ihnen nicht den Coronatod, auch wenn zu erwarten ist, dass aus dieser Bevölkerungsgruppe überdurchschnittlich viele auf die Intensivstation oder ins Krematorium gehen. In allen Epochen hat es Menschen gegeben, die für ihre Glaubensüberzeugungen bereitwillig in den Tod gegangen sind. Dennoch werde ich behutsam an den Mitmenschen „arbeiten“, die mir sagen, sie wollten nicht geimpft werden. Ich erzähle ihnen von meinen Erfahrungen und den Fakten, die ich glaube, verstanden zu haben. Ich denke, manche scheuen es, sich vor ihrem sozialen Umfeld eine Blöße zu geben. Aber man muss ja nicht gleich alles an die große Glocke hängen. Es gibt, wenn ich dem Bericht eines Szenekenners Glauben schenken soll, mittlerweile etliche „Querdenker“, die sich klammheimlich haben impfen lassen. Wer will schon vor der Zeit in Rauch aufgehen – jetzt, wo die Bewegung dabei ist, abzuebben und mit den Aktionen „#allesdichtmachen“, „wissenschaft4#allesdichtmachen“ und #allesaufdentisch sich das letzte Aufgebot verläuft.

Die rechte Szene hat Pause

Mit der Covid-19-Pandemie ist der seit Jahren unaufhaltsam scheinende Vormarsch der politischen Rechten zum Stehen gekommen. Deren Rezept bestand bei den vorhergehenden Kampagnen gegen die Eurorettung und die Flüchtlingspolitik der Regierung darin, dass sie – teilweise mit Erfolg – an den Ängsten und dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung andockte. Dieses Mal haben rechte Gruppierung aber das Bedürfnis der Menschen nach Schutz brüskiert. Sie haben die Gefahr geleugnet und Maßnahmen zum Eindämmung der Epidemie bekämpft. Dazu haben sie sich mit närrischen „Querdenkern“ und Esoterikern verbündet

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, die weit über das in der rechten Szene übliche Standardinventar an Verschwörungserzählung hinausgehen und das Erscheinungsbild der Bewegung ins monströs Übergeschnappte ziehen. Die Rechten haben nicht nur auf das falsche Pferd gesetzt, sondern auch darauf gesessen. Zum Verschwinden wird die extreme Rechte aber nicht kommen. Sie hat sich über die Niederlage in zwei Weltkriegen hinwegretten können und wird auch weiterhin genug Menschen und Situationen finden, die sie bedienen kann. Sie wird sich in einer Realität wiederfinden, die für sie ein Stück karger und rauer geworden ist. Sie wird aber auch auf die in den letzten Jahren entstandenen Bündnismöglichkeiten mit der autoritären Linken („Querfront“, „Freie Linke“) und Teilen der Alternativbewegung zurückgreifen können.

Das Virus bleibt unter uns. Schützt die Wildtiere

Die Pandemie geht, das Virus bleibt. Das ist der Punkt, wo ich hoffe, dass der Vergleich mit der Grippe stimmt. Seit dem Ende der „Spanischen“ Grippe gibt es eine Koexistenz der Grippeviren mit der menschlichen Gesellschaft. Manchmal sterben Menschen an der Grippe, fast immer aber überstehen sie es. Die Viren mutieren permanent und die Impfstoffhersteller liefern sich einen Wettlauf, um ihre Wirkstoffe anzupassen. Einen frommen Wunsch habe ich noch: Die Menschen sollen doch bitte endlich die Wildtiere und ihre letzten Habitate in Ruhe lassen.

4anteater

 

Auf der Erde sind noch ca. 7 Milliarden Menschen ungeimpft. 

Ich lebe in einer sehr privilegierten Gegend.

https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2021/05/analyse-querdenker-bewegung-demonstrationen-berlin-pfingsten.html