Hoch geschult und hoch peinlich
Nach der Aktion #allesdichtmachen ist pünktlich zum Fest des Heiligen Geistes eine weitere Gruppe aus der Blase der Superprivilegierten an die Öffentlichkeit getreten: wissenschaft4#allesdichtmachen. In einer Presseerklärung heißt es: „Für jede Demokratie muss es ein mehr als schrilles Warnsignal sein
, wenn nicht frei gedacht, gesprochen und geschrieben werden darf.“ Wovon ist hier die Rede? Belarus? Myanmar? Worauf sollen wir das Adjektiv „schrill“ beziehen? :-\ Manche der Beiträge sind in einem etwas ruhigeren, betont vernünftigen Ton gehalten, während andere wiederum vollkommen trallala sind („linke Gesinnungsdiktatur“).
Jana aus Kassel ihre Schwester
Eine Tante aus dem Kreise der besorgten Wissenschaffenden outet sich als die Schwester von Jana aus Kassel. Sie zieht aber keine Parallele zu Sophie Scholl oder Anne Frank, sondern zu Giordano Bruno. Der war ja auch Wissenschaftler. Da muss ich Tante allerdings sehr enttäuschen: Ich drohe ihr nicht mit Verbrennung. Ich habe aber auch keine Lust auf noch mehr Fremdschämen. Es bereitet mir große Pein
, mitzuerleben, wie Hochschullehrende und andere Gelehrte sich bemühen, ein abstoßendes, menschenverachtendes Machwerk zu imitieren, von dem selbst viele Befürworter zugeben, dass es misslungen ist.
Ich beschränke mich darauf, Jana ihrer Schwester ein kleines Ständchen zu bringen:
Und hier, statt eines Shitstorms
, noch ein Ständchen für die Onkelz und Tanten von der erlesenen Gesellschaft (On leur montre not‘ cul et nos bonnes manières):
Nachtrag: Ich habe mir noch weitere Beiträge auf der Playlist angeschaut. Es ist eine Wunderkammer für Voyeure. Zu was für Verzweiflungstaten Menschen bereit sind, um in eine Talkshow eingeladen zu werden! Aber so wird das nichts. Mein Tipp: Versucht es beim nächsten Mal mit Boris Palmer. Oder mit dem Wendler.