Die multireligiöse Gesellschaft

Friedrich Zweite Alt
"Die Religionen Müsen alle Tolleriret werden und Mus der fiscal nuhr das auge darauf haben, das keine der andern abruch Tuhe, den hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden." (Friedrich II. von Preußen)

Das säkulare Fundament der Gesellschaft

Deutschland hat eine säkulare Verfassung.Es gibt keine Staatsreligion und die Freiheit der Religionsausübung ist garantiert. Die Gesellschaft ist in Deutschland religiös pluralisiert. Die weltanschaulichen Pole sind einerseits die religiösen Milieus und Überzeugungssysteme und andererseits der säkulare Staat mit seiner Geschäftsordnung und einer Bevölkerung

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, die mehrheitlich auf diesseitige Interessen fokussiert ist: Wohlstand, Gesundheit und Werte des Zusammenlebens wie Toleranz, Solidarität, Rechtssicherheit. In Deutschland sind die wichtigsten Religionen und Überzeugungssysteme:

Christen

Laut Wikipedia betrug Ende 2017 der Anteil der Christen in Deutschland 57 – 58 Prozent. Diese verteilen sich überwiegend auf die katholische und die evangelische Kirche.
In Deutschland haben die christlichen Kirchen im Zuge der nach dem Ende des Mittelalters einsetzenden Säkularisierung an weltlicher Macht verloren. Die Scheiterhaufen haben aufgehört zu brennen und die Folterkammern der Inquisition wurden geschlossen oder in Museen umgewandelt. In Ländern, wo die Kirchen noch größeren Einfluss auf die Politik haben, wie in Polen oder Russland, setzen sie ihre antiemanzipatorischen Kreuzzüge fort: zum Beispiel gegen schulische Sexualaufklärung und gegen die gesellschaftliche Gleichberechtigung homosexueller Menschen. In Deutschland hingegen haben sich in den letzten Jahrzehnten liberalere Auslegungen der Glaubenslehre durchgesetzt. Eine konsequente Trennung von Kirche und Staat gibt es in Deutschland aber nicht: Der Staat zieht Kirchensteuer ein und die Kirchen haben weiterhin großen Einfluss in öffentlich-rechtlichen Gremien.


Islam

Seit dem Zuzug der „Gastarbeiter“ aus der Türkei und dem damaligen Jugoslawien in den 50-er und 60-er Jahren gibt es in Deutschland eine zahlenmäßig große islamische Bevölkerung. Hinzu kam – durch Flucht und Migration bedingt – in den letzten Jahren über eine Million Menschen aus weiteren islamischen Ländern wie Syrien, dem Irak und Afghanistan. Nach Hochrechnungen der Studie „Wie viele Muslime leben in Deutschland“ (2016) leben zwischen 4,4 und 4,7 Millionen Muslime in Deutschland (in der Mehrheit Sunniten), was etwa 5,5 % der Gesamtbevölkerung entspricht [Wikipedia]. Wie viele davon praktizierende Muslime sind, ist schwierig, da der Islam nichts kennt, was einer Kirchenmitgliedschaft vergleichbar wäre.
Die meisten Einwanderer aus muslimischen Ländern folgen einem eher konservativen Weltbild. Extreme Varianten eines traditionalistischen islamischen Gesellschaftsverständnisses bezeichnet man je nach Ausprägung als Salafismus / Islamismus / Dschihadismus. Andererseits gibt es wie in der „christlichen“ Bevölkerung auch unter „Muslimen“ eine starke Tendenz zur Säkularisierung. Die meisten „Muslime“, die ich persönlich kennengelernt habe, sind pragmatische, dem Diesseits zugewandte Menschen.


Juden

Nach dem Zweiten Weltkrieg war aufgrund des Völkermordes im Dritten Reich nur eine sehr kleine jüdische Bevölkerung verblieben. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kam es zum Zuzug von Juden aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, sodass in Deutschland heute ca. 200.000 Juden leben. Man schätzt, dass nur die etwa Hälfte von ihnen religiös praktizierende Juden sind.
Das Judentum unterscheidet sich von den anderen Religionen und Überzeugungssystemen unter anderem dadurch, dass es nicht missionierend ist.


Atheisten

Atheisten glauben nicht an die Existenz von Göttern, eines einzigen Gottes oder höherer Wesen. Die meisten Atheisten sind im heutigen Deutschland nicht einer definierten Glaubensschule zuzuordnen, sondern religiös „nicht geprägt“.
Kämpferische Atheisten hingegen beanspruchen für ihre Überzeugung einen Vorrang über andere Religionen. Sie vertreten ein Überzeugungssystem, das starke Merkmale einer Religion aufweist wie Glaubenskampf und Intoleranz gegenüber konkurrierenden Glaubensrichtungen und dadurch mit dem Anspruch einer säkularen Gesellschaft im Konflikt steht. Carolin Emcke stellt zutreffend fest: Eine Glaubensfreiheit, die eigentlich Zwangsatheismus als einzige Form der Modernisierung akzeptiert, ist keine (ZEIT ONLINE 25. Februar 2010).
Es gibt verschiedene atheistische Konfessionen; die größte davon ist der Marxismus-Leninismus. Mit über 100 Millionen Opfern im 20. Jahrhundert ist er unter den hier aufzählten Religionen und Überzeugungssystemen die mit Abstand mörderischste. Die Mitgliederzahl marxistisch-leninistischer Parteien und Gruppen hat seit dem Zusammenbruch des kommunistischen Herrschaftsbereichs stark abgenommen. Aus der Nachfolgemasse ist ein konfuser teilsäkularisierter Vulgärmarxismus entstanden. Hier wird weitgehend auf die materialistische Marx’sche Theorie verzichtet – zugunsten eines dunklen manichäischen Universums, das bevölkert wird von Superschurken wie dem Kapitalismus, dem Neoliberalismus, der Globalisierung und der Elite.


Rechte Ideologiesysteme

Rechte Überzeugungssysteme zeichnen sich durch starke Mythenbildung, Biologismus und herrische Ansichten über Schicksal und Bestimmung aus. Manche berufen sich auf das „christliche Abendland“, andere sind atheistisch oder esoterisch-pagan. Es gibt in Deutschland einen Grundkanon rechter Überzeugungen, zu dem Verschwörungstheorien („Geplante Umvolkung“) gehören sowie die Ablehnung wissenschaftlicher Erkenntnisse z. B. über die Klimakrise. Christlich fundierte Rechte lehnen auch die Evolutionstheorie ab. Extreme rechte Ideologien haben im vorigen Jahrhundert den Boden bereitet für den rassistisch begründeten Völkermord und den Zweiten Weltkrieg mit über 60 Millionen Kriegsopfern. Während traditionelle Rechtsextreme in Deutschland heute den Holocaust leugnen, ziehen es viele „Neue Rechte“ vor, sich von diesem Erbe der Vergangenheit zu distanzieren.


Säkularisiert euch!

Alle Religionen und Überzeugungssysteme stehen unter dem Schutz unserer säkularen Grundordnung. Wer aber Gesetze einführen möchte, welche die Geschäftsordnung unseres Staates außer Kraft setzen sollen (z. B. Scharia) oder an der ideologischen Delegitimierung der Demokratie arbeitet (rechte und linke Extreme, „Querfront“), muss mit der Gegenwehr der demokratischen Gesellschaft rechnen; gegebenenfalls müssen hier Verfassungsschutz, Polizei und Justiz aktiv werden.
Die Einhaltung der säkularen Geschäftsordnung ist nicht nur im Interesse der an religiösen Fragen wenig interessierten Bevölkerungsmehrheit, sondern auch der Vertreter der einzelnen Religionen; diese dürfen keinen Vorrang vor konkurrierenden Überzeugungssystemen beanspruchen. Eine säkulare Einstellung erkennt die Koexistenz von Glaubenssystemen an – ganz im Sinne der Mendessohn’schen Toleranzpflicht. Glaubensüberzeugungen – die in gewissem Maße jeder Mensch hat – gehören in die Sphäre des Privaten. Religionen und Weltanschauungen sind zu zu respektieren und zu schützen. Dieser Schutz gilt in besonderer Weise auch für Menschen, die sich aus einem Glaubenssystem entfernen (Häresie, Blasphemie, Apostasie).